In den nächsten Tagen bekomme ich eine Erste Hilfe Sonderbox von „Deine Reiterbox“. Im April hatte mich, bis auf kleinere logistische Probleme, die Osterbox bereits überzeugt und dies hat mich bewogen die Erste Hilfe Box zu bestellen (Testbericht Osterbox). Außerdem hoffe ich, dass ein Fieberthermometer enthalten ist, denn unseres ist kaputt. Am Tag nach dem Impfen hatte Keks angeblich nur 36 Grad. Keks, der allerdings gerade genüsslich sein Heu mümmelte, wirkte nicht so, als ob er unterkühlt war. Mit einem anderen Fieberthermometer stellte ich dann allerdings fest, dass er Normaltemperatur hatte. Danach maß ich nochmal mit unserem: 35,9 Grad – gut, Zeit in ein Neues zu investieren.

Erste Hilfe am Pferd

Grundsätzlich, sollte man nur Erste Hilfe Maßnahmen am Pferd ergreifen, wenn man annähernd weiß was man tut und warum. Damit meine ich Sachen wie beispielsweise einen Verband anlegen. Es ist immer einfach und schnell gesagt, aber ähnlich wie beim Bandagieren, darf der Verband nicht zu fest und nicht zu locker sein. Wenn man sich selbst unsicher ist, dann fragt! Fragt andere Stallkollegen oder ruft den Tierarzt an, der wahrscheinlich ohnehin kommen muss. Es ist nie falsch, den Tierarzt um Rat zu fragen, was man tun soll bis er eintrifft. Im Gegenteil! Nichts ist schlimmer für Tierärzte als bei einem Pferd einzutreffen, wo der Besitzer über Dr. Google schon als diagnostiziert und die Behandlung bereits eingeleitet hat. Nur leider war es falsch.

Erste Hilfe Box: Was muss drin sein?

Fieberthermometer: Wie oben bereits angedeutet, sollte dieses auf jeden Fall enthalten sein und am besten eine Schnur dran haben, damit es nicht im Pferd verschwinden kann, was schneller geht, als man glaubt.

Zettel mit Temperaturbereichen: Wann hat ein Pferd Fieber und wann nicht? Ich kenne unzählige Leute, die diese Frage nicht auf Anhieb beantworten können. Hat man die Temperaturbereiche des Pferdes nicht im Kopf, so ist sinnvoll einen Zettel mit den entsprechenden Angaben in der Erste Hilfe Box zu haben.

Fieber Info:

  • 37,5 – 38,5 °C   Normaltemperatur
  • 38,5 – 39,5 °C   Erhöhte Temperatur
  • 39,5 – 40,5 °C   Fieber
  • ab 40,5 °C        Hohes Fieber

Desinfektionsmittel: Dies kann beispielsweise Betaisodona sein, es gibt aber auch viele vergleichbare Sachen. Wichtig ist es, Rücksprache mit seinem Tierarzt zu halten, was man bei welchen Wunden wie verwenden kann. Auf stark blutende Wunden gehört keine Bepanthensalbe, und Prellungen oder blaue Flecke müssen nicht desinfiziert werden.

Heilerde: Ich persönlich bin ein großer Fan von Heilerde, da sie nahezu universell anwendbar ist. Angewendet werden kann Heilerde einerseits innerlich, wobei diese über einen bestimmten Zeitraum mit ins Futter gegeben wird, und andererseits äußerlich. Hierbei, wird die Erde zur Linderung bei z.B. Sehnenproblemen direkt auf das Bein aufgetragen. Kleinere Wunden müssen gesäubert und desinfiziert werden, bevor man Heilerde aufträgt. (Hier gibt es noch mehr Hausmittel)

Verbandsmaterial: Bei offenen, stark blutenden Wunden kann es ratsam sein, bis zum Eintreffen des Tierarztes einen Verband anzulegen. Allerdings sollte man dabei wirklich aufpassen, dass dieser nicht zu fest sitzt und sich im Zweifel helfen lassen.

Schere, Pinzette, Zeckenzange: Alles kleiner Helferchen, die wirklich sehr nützlich sind und in der Erste Hilfe Box nicht fehlen sollten. Was die Schere betrifft, so sollte es nicht die Angerostete sein, die sich im Putzkasten befindet, und zum Mähne und Schweif schneiden verwendet wird, sondern eine rostfreie und vor allem saubere.

Gewebeband: Oder auch Panzerklebeband. Es ist extrem reißfest, stabil und eignet sich außerordentlich gut als letzte Schicht bei einem Hufverband.

Windel: Mit einer einfach Babywindel lässt sich sehr schnell ein Hufverband anlegen. Am Ende noch etwas Panzerklebeband auf die Trittfläche vom Huf, und das ganze hält recht gut – zumindest bis zum Eintreffen des Tierarztes.

Feuchttücher: Auch diese kann man immer gut gebrauchen, um etwas zu säubern. Natürlich sollte man nicht mit Feuchttüchern in offenen Wunden herum wischen! Aber bei oberflächlichen Schürfwunden, kann man mit ihnen sehr gut den Dreck entfernen oder die eigenen Hände reinigen.

Was zum Schreiben: Ein Zettel und ein Stift sollten in keiner Erste Hilfe Box fehlen. Insbesondere, wenn der Tierarzt kommt, muss man sich eventuell ein paar Notizen zur weiteren Behandlung machen.

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Wichtige Telefonnummern: Außerdem rate ich dazu, die wichtigsten Telefonnummern, wenn man sie nicht ohnehin im Stall irgendwo stehen hat, auf einen Zettel zu schreiben und diesen ebenfalls in die Erste Hilfe Box zu stecken. Natürlich haben die meisten von uns ein Handy dabei, in dem alles eingespeichert ist, aber wenn man es doch mal vergisst? Dann hat man immer noch den Zettel.

Wartung & Pflege

Die Erste Hilfe Box sollte idealerweise alle 3 Monate, aber spätestens alle 6 Monate kontrolliert werden. Alle Sachen, die das Verfallsdatum überschritten haben, gehören in den Müll. Ebenfalls Verbandsmaterial, welches bereits offen und dadurch verunreinigt ist. Ich denke, keiner von uns will seinem Pferd eine schmutzige Kompresse auf eine offene Wunde legen.

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Nun bin ich mal gespannt, ob die Reiterbox den Inhalt trifft, oder ich vielleicht sogar mit etwas überrascht werde, was auf meiner Liste noch nicht steht, aber genauso wichtig ist.

Vielen Dank an Lisa mit Pino für das Titelbild!


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