Die Klassiker in den meisten Ställen sind Heu, Stroh und Hafer und im Sommer kommt das frische Gras auf den Weiden hinzu. Zahlreiche Pferde bekommen verschiedenste Zusatzfuttermittel, häufig in Form von Mash oder Müsli. Als Reiter sollte man eine grundlegende Einteilung der Futtermittel vornehmen können und außerdem die Eigenschaften bezüglich des Energie- und Nährstoffgehalts kennen.

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Welche Futtermittel gibt es?

Man unterscheidet Rau-, Saft- und Einzelfuttermittel, wobei letzteres auch gerne als Kraftfutter bezeichnet wird. Der Hauptunterschied zwischen den Futtermitteln liegt im Wassergehalt. Raufutter zeichnet sich durch einen geringen Wassergehalt aus, während hingegen Saftfutter einen hohen aufweist. Einzelfuttermittel bezeichnet all die Futtermittel, welche individuell von Pferd zu Pferd bestimmt werden. Beispielsweise benötigt ein im Training stehendes Springpferd mehr Energie, folglich mehr Kraftfutter, als ein älteres, ausschließlich im Gelände gerittenes Pferd.

Ähnlich wie bei uns Menschen kann auch für Pferde eine Art Ernährungspyramide aufgestellt werden. Das Hauptfutter der meisten Pferde ist Heu, welches zum Raufutter zählt und demnach ganz unten in der Pyramide steht. Neben Heu gehört auch noch Stroh und Silage (ein durch Gärungsprozesse konserviertes Futter) zu den Raufuttermitteln, welche nicht in beliebigen Mengen verfüttert werden dürfen!

Das bekannteste Saftfutter ist zweifelsohne Gras, aber auch Möhren und Rüben zählen dazu. Gras stellt eine Besonderheit bei den Futtermitteln dar, da es je nach Jahreszeit zum Saftfutter oder Raufutter zählt. Im Frühjahr hat Gras einen hohen Eiweiß- und einen geringen Rohfaseranteil, sogenannte Ballaststoffe, und zählt daher zu den Saftfuttermitteln. Allerdings ändert sich der Nährstoffgehalt von Gras im Sommer, der Eiweißgehalt nimmt ab und der Rohfaseranteil zu und Gras wird zum Raufutter.

Welche Einzelfuttermittel gibt es?

Von Einzelfuttermitteln spricht im Grunde genommen kein Mensch. Der weitaus gebräuchlichere Begriff Kraftfutter beschreibt bereits um was für ein Futter es sich handelt. Kraftfutter sichert die Energie- und Nährstoffversorgung eines Pferdes. Die meisten Pferde bekommen zweimal täglich, also morgens und abends, Kraftfutter. Die Futterration ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise Alter und Leistung, und muss daher von Pferd zu Pferd individuell bestimmt werden.

Der Klassiker unter den Kraftfuttermitteln ist berechtigterweise Hafer. Hafer ist leicht verdaulich, enthält verdauungsfördernde Schleimstoffe und ungesättigte Fettsäuren, die sich positive auf das Fell auswirken. Weiterhin weist Hafer einen hohen Rohfaseranteil auf und enthält hochwertige Eiweiße, die für die Leistungsfähigkeit eines Pferdes unerlässlich sind.

Gerste enthält weniger Eiweiß als Hafer, eignet sich aber genauso gut für die Pferdefütterung. Ein Nachteil von Gerste ist, dass sie nur geschrotet verfüttert werden darf, da es aufgrund der enthaltenen Stärke sonst zu Verdauungsproblemen mit Hufrehe als Folge kommen kann.

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Ebenfalls geschrotet werden muss Mais. Mais wird auch häufig als Futtermittel eingesetzt, wobei dieser allerdings einen sehr geringen Eiweiß- und Rohfaseranteil hat. Der Fettgehalt ist dafür umso höher und dies ist auch der Grund warum Mais häufig bei der Fütterung von Hochleistungspferden zum Einsatz kommt.

Sowohl Roggen als auch Weizen sind für die Pferdefütterung aufgrund des hohen Glutenanteils eher ungeeignet. Glutene sind sogenannte „Kleber-Eiweiße“, die bei Pferden zu Magenschleimhautentzündungen mit folgender Hufrehe führen können.

Neben diesen Getreidesorten gibt es ein großes Repertoire an weiteren Futtermitteln: Mineralsalze, Kleie, Leinsamen, Leinenöl, Mash, Bierhefe und vieles mehr. Je nach Pferd und Leistung kann ein derartiges Zusatzfutter sinnvoll sein. Um ein paar Beispiele anzubringen: Salzlecksteine können insbesondere im Sommer bei starkem Schweißverlust während des Reitens helfen die Mineralstoffversorgung sicherzustellen. Mash kann nützlich sein um Pferde nach großer Anstrengung, Krankheit oder einem Schwächeanfall schnell mit Energie zu versorgen. Bierhefe kann bei der Verdauung helfen und Leinöl macht das Fell schön glänzend.

Generell sollte man sich bei jedem Zusatzfutter überlegen warum es gefüttert werden soll und welchen Nutzen man daraus ziehen möchte. Ein Zusatzfuttermittel zu geben, nur weil das die Mehrheit im Stall macht, ergibt keinen Sinn.

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