Grundsätzlich sind Menschen von uns Pferden gern gesehen. Insbesondere die, die mir Futter bringen, mich kraulen und mir das Fell bürsten. Manchmal wollen die Menschen auch auf meinem Rücken sitzen und mich zur sportlichen Höchstleistungen animieren. Dummerweise sind das dieselben Menschen, die Leckerlis haben. Trotzdem gibt es unglaublich viele angsteinflößende Menschen, denen wir hauptsächlich beim Ausreiten begegnen. Diese Menschen lassen sich grob in die Kategorien Spaziergänger und Sportler einteilen, und in beiden Gruppen, findet man Menschen mit hohem, und zwar wirklich hohem, Gefahrenpotenzial.

1. Einzelgänger

Sie erscheinen im gesamten menschlichen Portfolio noch am ungefährlichsten, aber innerhalb dieser Spezies gibt es verschiedene Unterarten, die wiederum unterschiedliche Gefährlichkeitsgrade einnehmen. Es gibt die sogenannten Einzelgänger, die in einem normalen Tempo voran schreiten. Diese sind nicht sonderlich schlimm, allerdings tritt diese Spezies nicht sehr oft auf.

2. Senioren

Unabhängig vom Wochentag, trifft Pferd im Gelände immer wieder auf Senioren, welche ungefährlich sein können, aber nicht immer. Als Pferd muss man sich vor diesen wirklich in Acht nehmen. Rentner schleichen oft geräuschlos über die Wege und wenn sie plötzlich auftauchen, sollte man als Pferd lieber mal zur Seite springen. Schließlich weiß man nie, wo diese plötzlich hergekommen sind, wo sie hin wollen und was der mysteriöse Stock in ihrer Hand zu bedeuten hat. Im Zweifel rate ich jedem Kollegen besser umzudrehen, unabhängig davon, was der Mensch auf seinem Rücken sagt – der kann die Gefahr schließlich nicht einschätzen.

3. Hundler

Ebenfalls wochentags und vor allem wetterunabhängig trifft Pferd im Gelände, auf die sogenannten Hundler. Das sind die Menschen, die mit diesen Vierbeinern spazieren gehen, die die es auch so oft im Stall gibt. Auch hier gilt, die können harmlos sein, aber nicht immer. Es gibt zahlreiche Hundler, die ihre freilaufenden Fellknäule nicht unter Kontrolle haben und diese dann mal eben unter einem durchlaufen. Das ist total gefährlich! Schließlich kann ich ja nicht wissen, was das Felltier unter mir so treibt. Um sich zu wehren, sollte man einfach loslaufen. Und zwar so schnell wie möglich. Sicherheitshalber hinten auch mal schnell die Beine abheben. Beide. Der Reiter? Egal.

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4. Familien

Weitaus häufiger, und insbesondere an Sonn- und Feiertagen befinden sich auf meinen Lieblingsgaloppstrecken, zahlreiche Familien mit Kindern. Diese nehmen zum einen den gesamten Weg ein und zum anderen machen sie Lärm. Manchmal haben sie Wägen auf Rädern dabei, aus denen es schreit oder andere komische Geräusche macht. Gerade im Sommer sind an diesen Wägen auch Schirme befestigt, diese sind nicht zu unterschätzen. Schließlich hat es schon Schirme gegeben, die auf nichtsahnende Pferde wie mich losgehen. Bei Regenwetter finden sich auf diesen Wägen, oft Planen, die die kleine Menschspezies vor Nässe schützen sollen. Unter allen Pferden ist bekannt, dass derartige Planen Pferde angreifen und sogar auffressen! Hier gilt oberste Alarmstufe: Weglaufen. Schnell. Im vollsten Galopp.

5. Radfahrer

Auch wenn sie im ersten Moment ungefährlich wirken, sind Radfahrer, die mit dem höchsten Gefahrenpotenzial. Im Grunde genommen sind sie unberechenbar! Menschen mit Fahrrädern kommen oft nahezu lautlos herangepirscht, um dann schnell vorbei zu fahren. Richtig angsteinflösend! Alleine das Anschleichen sagt doch alles! Höchste Gefahrenstufe! Schnell zur Seite springen und Platz machen, bevor der Radfahrer noch über einen drüber fährt.

6. Inline Skater

Inline Skater sind Radfahrern sehr ähnlich. Sie kommen ebenfalls nahezu lautlos daher um kleine Pferde wie mich in Angst und Schrecken zu versetzen. Auch hier rate ich jedem Kollegen, so zu reagieren wie bei den Radfahrern. Ein schneller Sprung auf die Seite ist absolut angebracht.

7. Jogger

Jogger sind nicht ganz so schnell und lautlos, aber nicht selten in neongrün, orange oder pink unterwegs. Das sind Warnfarben! Das heißt logischerweise, Jogger müssen gefährlich sein. Deswegen unbedingt schnell zur Seite springen! Oder besser gleich losrennen. So schnell wie möglich. Und erst im Stall wieder anhalten.

8. Nordic Walker

Diese Art Menschen sind wiederum den Joggern sehr ähnlich. Sie kommen in Warnfarben daher und meistens in Gruppen, reichlich Lärm machend. Und, jetzt kommt das Schlimmste: Sie sind bewaffnet! Mit zwei Stöcken! Ja, ganz genau. Stöcke. Zwei. Zwei Stöcke! Das kann nichts Gutes heißen… schnell weg. Anhalten? Lieber nicht.

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