Pferdeleckerlis – man kann sie kaufen oder auch selber backen. Auf Messen kann man sie oft kiloweise in einen Eimer füllen und kaufen. Es gibt sie in allen möglichen Geschmacksrichtungen, wie z.B. Banane, Apfel, Möhre oder Minze. Aber wofür braucht man eigentlich Pferdeleckerlis? Und haben sie tatsächlich den Nutzen, den man sich wünscht?

Leckerlis und der Vergleich zum Hund

Bei Mailo, und bei vielen anderen Hunden, ist die Sache klar. Die meisten Hunde fahren voll auf Leckerlis ab. Bei Hunden werden Leckerlis im Training eingesetzt, zur Motivation oder einfach nur zwischendurch. So habe ich Mailo mit Leckerlis früher fürs Agility motiviert, ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Slalom schmackhaft gemacht oder ihn belohnt, wenn er etwas gut gemacht hat.

Auch heute arbeite ich immer noch mit Leckerlis. Werfe ich den Hundekeks einfach in die Wiese, so wird daraus direkt ein Such- und Schnüffelspiel. Kommen uns andere Hunde beim Gassi gehen entgegen, nehme ich Mailo „bei Fuß“, und zur Belohnung, weil er es brav gemacht hat, gibt es ein Leckerchen. Während unserer Spaziergänge, gibt es zwischendurch auch immer wieder ein bisschen Aktion. Dann machen wir Zick-Zack durch die Beine, eine Rolle, oder einfach nur „Steh“, „Sitz“, „Bleib“ oder „Platz“. Bei solchen Übungen stellt das Leckerli zum einen natürlich Motivation dar und zum anderen ist es eine Belohnung.

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Pferdeleckerlis zur Belohnung und Motivation

Keks steht nicht schwanzwedelnd vor mir, wenn ich ein Pferdeleckerli in der Hand habe. Er geht auch nicht freiwillig über die Plane, wenn ich auf der anderen Seite mit einem Pferdeleckerli in der Hand warte. Kurz um, Pferde sind bei weitem schon mal nicht so verfressen wie Hunde. Dennoch kann man in jedem Reitsportgeschäft Pferdeleckerlis erwerben – warum also?

Auch bei Pferden stellt das Leckerli eine Belohnung dar. Außerdem wird das Pferd zum Kauen angeregt, wodurch es sich entspannt, was gerade in schwierigen oder für das Pferd stressigen Situationen sehr hilfreich ist. Keks zum Beispiel ist nach wie vor kein Pferd, welches gerne und motiviert über die Plane geht. Meist muss ich ihn das erste Mal in einer Trainingseinheit immer ein bisschen locken, aber sobald er drüber ist, gibt es sofort ein Leckerli. Danach merke ich auch direkt, dass er sich entspannt und die folgenden Male die Plane viel lockerer angeht. Insgesamt arbeite ich bei der Bodenarbeit sehr viel mit Pferdeleckerlis. Eigentlich aus den gleichen Motiven wie beim Hund: zum Motivieren und zum Belohnen.

Meine Erfahrungen mit Pferdeleckerlis

Mittlerweile haben die Pferdelercklis aber für mich auch noch einen anderen Sinn. Ich habe fast immer welche in der Tasche und Keks bekommt zur Begrüßung eines, manchmal gibt es auch direkt nach dem Reiten ein Leckerli – also wirklich in dem Moment, wo ich noch oben drauf sitze und er einfach wissen soll, dass er es gut gemacht hat. Vielleicht bilde ich mir das auch ein, aber ich habe das Gefühl, dass, seit dem ich vermehrt mit Leckerlis arbeite, einiges sehr viel besser geworden ist. Gerade was das Vertrauen betrifft!

Früher habe ich Keks auf die Koppel gebracht und konnte ihn nur abhalftern, in dem ich das Halfter oben aufgemacht habe, und schwupps, war er auch schon über alle Berge. Heute bringe ich ihn zur Koppel, halfter ihn ganz normal ab, er bleibt brav bei mir und bekommt sein Leckerli.

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Wir haben im Stall schwarze Matten für die Paddocks. Eine dieser Matten liegt auf dem Weg. Früher wäre Keks da nie im Leben drüber gegangen und schon gar nicht unterm Sattel. Vor ein paar Wochen bin ich tatsächlich, das erste Mal, über so eine Matte drüber geritten. Er hat kurz gezögert, ja, aber er ist nicht gestiegen und hat es einfach gemacht. Auch vor ein paar Wochen, konnte ich ihn das erste Mal von der Koppel abrufen. Er kam zum Zaun, bekam ein Pferdeleckerli und ich konnte ihn aufhalftern und mitnehmen. Früher stand ich auch schon auf der Koppel und Keks galoppierte im Kreis um mich herum, weil er partout nicht mitgehen wollte.

Zum Weiterlesen: DIY Pferdeleckerlis


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