In großen Ställen wird oft einmal in der Woche ein kompletter Parcour aufgebaut und viele verschiedene Reiter beteiligen sich am Training. Ist man aber nur zu zweit oder gar alleine, so hat man selten Lust sich einen ganzen Parcour aufzubauen. Ich habe alle 2 Wochen Springstunde, versuche aber immer die Woche dazwischen zu üben. Die Regelmäßigkeit, sprich einmal in der Woche springen, ist für mich und Keks einfach enorm wichtig und hat uns schlussendlich dahin gebracht, wo wir jetzt sind.

Für mich steht dabei im Vordergrund aus möglichst wenig Sprüngen so viele Variationen wie möglich herauszuholen, da ich alleine selten Lust habe einen kompletten Parcour aufzubauen. Mein derzeitiger Lieblingsaufbau besteht aus 4 Sprüngen, die mir aber unglaublich viele Trainingsmöglichkeiten eröffnen. Beim Aufbau ist es wichtig, auf Vorlegestangen zu verzichten beziehungsweise die Bodenstange leicht schräg unter den Sprung zu legen, so dass die Sprünge jeweils von beiden Seiten angeritten werden können.

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Für die reinen Dressurreiter: Es müssen übrigens keine Sprünge sein! Die folgenden Übungen können ebenso gut mit Stangen oder Cavalettis geritten werden und bringen so Abwechslung in das Dressurtraining.

Springtraining mit 4 Sprüngen: Die „Acht“ als Klassiker

In einer Endlosschleife werden die Sprünge 3 und 4 überwunden, wobei ein stetiger Wechsel zwischen Links- und Rechtsgalopp erfolgt oder in anderen Worten, das richtige Landen wird trainiert. Die korrekte Linienführung, das bedeutet die Diagonalen durch die Bahn und das Ausreiten der Ecken, sollte ebenfalls beachtet werden. Auf der Skizze wird Sprung 3 von der linken und Sprung 4 von der rechten Hand kommend angeritten, das ganze sollte natürlich auch umgedreht werden.

Parcour_4

Meine Erfahrung: Die „Acht“ ist für mich eine klassische Aufwärmübung. Ich baue hier auch ganz gerne nur kleine Kreuze auf um diese in einem flüssigen Galopp zu überwinden. Später kann ich mit dieser Übung ganz gezielt das richtige Landen üben, da eben nach jedem Sprung ein Wechsel erfolgen muss.

Springtraining mit 4 Sprüngen: Von der Distanz auf die Diagonale und umgekehrt

Die Distanz mit 3 Galoppsprüngen hat 14.0 bis 15.0 m, abhängig vom Pferd. Hier ist es wichtig die 3 Galoppsprünge herauszureiten, insbesondere bei Pferden mit einer eher kleinen Galoppade. Am meisten hilft es in der Distanz die Galoppsprünge laut mitzuzählen. Nach der Distanz kann entsprechend variiert werden. Entweder man bleibt auf der gleichen Hand, das heißt von der rechten Hand kommend würde es über Sprung 4 gehen, oder man wechselt die Hand und überwindet Sprung 3.

Parcour_3

Das ganze geht natürlich auch andersherum. Man kommt von der Diagonale, wahlweise über Sprung 3 oder 4 und reitet dann in die Distanz, diesmal mit Sprung 2 beginnend.Parcour_2

Meine Erfahrung: Gerade in der Halle neigt Keks eher zu einer kleinen Galoppade. Als ich die Distanz das erste Mal geritten bin, hat er 3 und einen Mini-Galoppsprung gemacht. Beim nächsten Anlauf hat es dann funktioniert, da ich zum einen mehr vorwärts geritten bin und zum anderen laut mitgezählt habe. Das hilft wirklich! Die Linienführung, die vielleicht einfach aussieht, ist am Ende gar nicht so einfach zu reiten. Ich habe es nicht immer geschafft nach der Distanz geradeaus weiter und danach die Ecke auszureiten – aber dafür übt man schließlich.

Springtraining mit 4 Sprüngen: Auf gebogener Linie

Distanzen werden natürlich nicht nur auf geraden, sondern auch auf gebogenen Linien geritten. Dies kann ebenfalls mit diesem Aufbau geübt werden, indem man von Sprung 1 entweder auf Sprung 3 oder 4 reitet.

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Parcour_1

Meine Erfahrung: Das ist gar nicht so einfach! Ich bin zuvor die Distanz über Sprung 1 und 2 geritten und Keks war dadurch auf Sprung 2 fixiert. Als ich angefangen habe zwischen gerader und gebogener Distanz zu wechseln, wurde er aber sehr aufmerksam und hat nach dem ersten Sprung ganz genau zugehört, welche Hilfen ich ihm gebe und wo es lang geht. Demnach eine tolle Übung um ganz nebenbei die Aufmerksamkeit zu schulen.


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