Stress kennt jeder und Stress hat jeder. Ganz egal ob Schule, Uni oder Job, jeder von uns kennt es gestresst zu sein. Im Stall angekommen, putzt man hastig sein Pferd, weil direkt nach dem Reiten bereits der nächste Termin ansteht. Sattel rauf, 10 min Schritt reiten, ein paar Runden im Trab und Galopp – und spätestens dann stellt man fest: Es klappt nichts!

Reiten ist für die meisten Menschen, wie dich und mich, ein Ausgleich zum Alltag. Wenn der Tag allerdings stressig war, man beispielsweise im Job von einem Termin zum nächsten gehetzt ist, oder an der Uni mehrere Vorlesungen und den ganzen Nachmittag einen Kurs hatte, oder in der Schule in einer Woche mehrere Arbeiten geschrieben wurden, dann kommt man nicht mehr entspannt im Stall an. Stress macht innerlich nervös und die gesamte Unruhe wird mit in den Sattel genommen. Oft führt die Angespanntheit des Reiters zu einer unpräzisen Hilfengebung, einem festen Becken und springenden Zügelfäusten. Das Pferd kann so nicht locker und losgelassen laufen, was wiederum den Reiter ärgert und so schließt sich ein Teufelskreis.

Das muss nicht sein! Hier verrate ich dir 5 Tipps, was du tun kannst, um entspannter zu sein.

Anti-Stress Tipp Nr. 1: Alltagsanalyse

Jeder Mensch und Reiter erlebt Tage, an denen es wahrlich drunter und drüber geht. Das ist normal! Genauso gibt es zahlreiche Tage, an denen alles bestens läuft. Die alles entscheidende Frage, die du dir stellen solltest, ist, welche Tage überwiegen? Ist Ersteres der Fall, dann wird es Zeit etwas zu ändern. Weder dir, noch deinem Pferd bringt es etwas, wenn immer nur Hast und Eile auf dem Programm steht.

Ich würde dir in so einer Situation empfehlen, mal für mindestens eine Woche ein Zeit-Tagebuch zu führen. Wann wird wie lange, was genau gemacht? Am Ende der Woche hast du schwarz auf weiß, wo du Zeit vertrödelt, die du anderweitig nutzen könntest – und glaub mir, bei fast jedem Menschen kann diesbezüglich noch was heraus geholt werden!

Ein gutes Beispiel ist die Zeit, die man tagtäglich zur Arbeit fährt – natürlich vorausgesetzt man fährt mit dem Auto. Ist Stau auf den Straßen? Kann ich meine Arbeitszeiten selbst bestimmen, und so fahren, dass ich nicht in den Berufsverkehr komme? Wären öffentliche Verkehrsmittel eine Alternative?

Ein weiteres Beispiel ist die Zeit, die man am Tag mit Fernsehen, Facebook oder YouTube zubringt. Ist das wirklich alles notwendig? Oder kann da Zeit eingespart werden?

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Anti-Stress Tipp Nr. 2: Gutes Zeitmanagement

Ich empfehle jedem, der viele Termine wahrnehmen muss, und dadurch schnell in Stress verfällt, sich am Vorabend zu überlegen, wie der kommende Tag aussieht. Hast du viele Termine im Job? Wie lange hast du Schule oder Uni? Und was musst du sonst noch so erledigen? Estelle dir einen Plan, wann du was machen möchtest, und finde heraus, wo du Zeit für dein Pferd hast. Die Zeit für dein Pferd ist knapp? Dann plane bereits im Voraus, ein kürzeres Alternativprogramm für dein Pferd anstelle eines Dressur- oder Springtrainings.

Wenn die Zeit knapp ist, dann ist es auch sinnvoll, seine Prioritäten anderes zu setzen. Hast du am Wochenende ein Turnier gemeldet, wofür du unbedingt noch eine Reitstunde im Vorfeld nehmen möchtest? Dann mach das! Aber verschiebe dafür die Verabredung mit der Freundin auf die kommende Woche, damit du ungestresst deine Reitstunde nehmen kannst.

Anti-Stress Tipp Nr. 3: Vor der Arbeit

Die meisten berufstätigen Reiter, bewegen ihre Pferde nach der Arbeit, was auch durchaus verständlich ist, da man sich anschließend frisch geduscht direkt auf das Sofa oder gleich in sein Bett verkriechen kann. Aber warum nicht auch mal morgens reiten? Viele Ställe haben ab 6 Uhr morgens „geöffnet“. Natürlich ist das sehr früh, aber eher für uns als für das Pferd. Meistens haben die Pferde um die Zeit noch kein Kraftfutter gehabt, aber die Mehrheit der Pferde hat gegen ein wenig Frühsport auf nüchternen Magen nichts einzuwenden. Probiere es einfach mal aus! Und übrigens, insbesondere im Winter, hast du fast immer die Halle für dich alleine. Das ist doch auch schön, oder?

Anti-Stress Tipp Nr. 4: Die Augen schließen

Ein ganz alter Trick, der aber wirklich hilft um Stress abzubauen und auch wissenschaftlich bewiesen ist. Wenn du ausgelaugt und unmotiviert bist, dann schließ einfach mal die Augen. Nur 20 bis 30 min, nicht länger. Idealerweise machst du das auf dem Sofa oder im Schaukelstuhl, aber leg dich nicht in dein Bett. Im Bett wirst du dazu neigen, liegen zu blieben und ganz einzuschlafen. Wachst du dann auf, fühlst du dich richtig gerädert. Der Kurzschlaf, oder auch Powernapping genannt, erhöht deine Konzentrationsfähigkeit – und die Reitstunde kann kommen.

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Anti-Stress Tipp Nr. 5: Alternativprogramm

Wenn du im Stress bist, dann ist es ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt die Dressuraufgabe für das nächste Turnier zu üben. Gönne dir und deinem Pferd ein Alternativprogramm. Das kann ein Ausritt sein, ein Spaziergang, ein bisschen Bodenarbeit oder einfach nur eine ausgiebige Putz- und Kuscheleinheit. Oder miste im Zweifel nur die Box – wenn dein Pferd eine hat – denn wie jeder Reiter weiß, ist misten das beste Antidepressiva, was es gibt.

Fazit

Vergiss nie, dass die Zeit, die du bei und mit deinem Pferd verbringst deine Freizeit ist, in der du dich nicht stressen lassen solltest. Die Zeit für uns als Reiter bei unseren Pferden ist sehr kostbar und wir sollten sie genießen.

Stress


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