Gastbeitrag

Wirft man einen Blick auf die Turnierplätze wird deutlich, dass es unzählige Formen von Springprüfungen mit unterschiedlichen Anforderungen gibt. Da wird es schnell schwierig den Überblick zu behalten. Noch schlimmer wird es dann, wenn man selber eine Springprüfung nennen möchte und in der Ausschreibung eines Turniers lange Auflistungen von Springen findet. Um euch bei der Masse an Springprüfungen einen besseren Überblick zu verschaffen, werde ich euch nun einige Prüfungen erklären.

Die unterschiedlichen Klassen im Springen

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Springen in verschiedene Klassen eingeteilt sind. Diese reichen von einfachen Wettbewerben bis hin zum S-Springen. Hauptsächlich verändert sich die maximale Höhe von Klasse zu Klasse, die Sprungweite und die Anzahl der Hindernisse, sowie die Schwierigkeit der Anreitewege.

  • Wettbewerbe, wie beispielsweise Springreiterwettbewerbe
  • E-Springen mit einer maximalen Höhe von 0,90 m
  • A*-Springen: maximale Höhe von 1 m
  • A**-Springen: maximale Höhe 1,10 m
  • L-Springen: maximale Höhe 1,20 m
  • M*-Springen: maximale Höhe 1,30 m
  • M**-Springen: maximale Höhe 1,40 m
  • S*-Springen: maximale Höhe 1,45 m
  • S**-Springen: maximale Höhe 1,50 m
  • S***-Springen maximale Höhe 1,60 m
  • S****-Springen: maximale Höhe 1,60

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Die verschiedenen Springprüfungen

Stilspringprüfung (mit Standardanforderungen):

In einer Stilspringprüfung wird die Leistung des Reiters mit einer Wertnote bewertet. Die Richter bewerten das Absolvieren des Parcours und achten dabei besonders auf den Sitz und die Einwirkung des Reiters. Ein Hindernisfehler wird von der Wertnote abgezogen.

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Springprüfungen:

Eine Springprüfung wird nach Fehler und Zeit bewertet. Der Reiter, der den Parcours am schnellsten und mit den wenigsten Fehlern absolviert hat, gewinnt die Prüfung.

Springprüfung mit Stilwertung:

In einer Springprüfung mit Stilwertung wird der Ritt ebenfalls mit einer Wertnote bewertet. Die Rangierung in der Siegerehrung erfolgt nach Fehlern und Zeit. Haben mehrere Reiter dieselbe Anzahl an Strafpunkten entscheidet die bessere Wertnote.

Zeitspringprüfung:

In einer Zeitspringprüfung werden die Teilnehmer nach der Zeit platziert. Fehler werden in Form von Strafsekunden zur benötigten Zeit hinzuaddiert.

Springprüfung mit Idealzeit:

In einer Springprüfung mit Idealzeit berechnet der Parcourschef die ideale Zeit bei optimalem Tempo für den Parcours. Ziel in dieser Prüfung ist es, möglichst nah an die Idealzeit heranzureiten, ohne dabei einen Hindernisfehler zu machen. Der Reiter, der am nächsten an die Idealzeit kommt und fehlerfrei bleibt, gewinnt. Für eine Abweichung von mehr als 2 Sekunden gibt es Strafpunkte.

Springprüfung mit Stechen:

In einer Springprüfung mit Stechen reiten im ersten Umlauf alle Teilnehmer einen Parcours nach Fehlern und Zeit. Alle Reiter, die in diesem Umlauf fehlerfrei bleiben, reiten einen zweiten verkürzten Stechparcours. Das Paar, das den Stechparcours am schnellsten und fehlerfrei absolviert, gewinnt. Somit erfolgt eine Rangierung nach Fehlern und Zeit.

Springprüfung mit Siegerrunde:

Eine Springprüfung mit Siegerrunde besteht ebenfalls aus zwei Umläufen nach Fehlern und Zeit. Die Reiter, die nach dem Umlauf mit ihrem Ergebnis im zu platzierenden Drittel wären, reiten einen zweiten Umlauf, der für die anschließende Platzierung nach Fehlern und Zeit entscheidend ist.

Zwei-Phasen-Springprüfung:

Eine Zwei-Phasen-Springprüfung ist ähnlich wie eine Springprüfung mit Stechen. Allerdings wird das „Stechen“ direkt im Anschluss zum regulären Parcours geritten. Das bedeutet, dass der Parcours in zwei Teile unterteilt ist. Wer den ersten Teil fehlerfrei überwindet, darf direkt den zweiten Teil weiterreiten. Eine Platzierung erfolgt auch hier nach Fehlern und Zeit.

Mannschaftsspringprüfung:

Eine Mannschaft besteht aus 3 bis 4 Teilnehmern, von denen die drei besten Ergebnisse zusammenaddiert werden. Die Mannschaft mit dem besten Ergebnis nach Fehlern und Zeit gewinnt diese Prüfung.

Stafettenspringen:

Eine Stafette besteht aus zwei Reitern, die nacheinander einen Parcours überwinden müssen. Nachdem der erste Reiter den Parcours überwunden hat, übergibt er die Stafette, eine Gerte, an den zweiten Reiter. Beide Ergebnisse der Fehler und Zeit werden zusammengerechnet und sind ausschlaggebend für die Platzierung.

Punktespringprüfung mit Joker:

In einer Punktespringprüfung werden für das fehlerfreie Überwinden eines Hindernisses Punkte vergeben. Für den ersten Sprung gibt es einen Punkt, für den zweiten Sprung zwei Punkte usw. Als letzten Sprung kann ein Joker gewählt werden, dieser ist in der Regel schwieriger als der reguläre letzte Sprung und zählt deswegen die doppelte Punktzahl. Es wird nach der Punktzahl und der benötigten Zeit platziert.

Glücksspringprüfung:

In einer Glücksspringprüfung bekommt der Reiter 60 Sekunden Zeit den Parcours so oft wie möglich zu überwinden. Für jedes fehlerfrei überwundene Hindernis gibt es zwei Punkte. Wenn die Zeit um ist, läuten die Richter den Ritt ab und der Reiter muss das nächste Hindernis noch überwinden, danach wird die Zeit gestoppt. Eine Platzierung erfolgt nach der Punktzahl und der benötigten Zeit.

Mächtigkeitsspringen/ Barrierenspringen:

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In einem Mächtigkeitsspringen wird eine Mauer immer höher gebaut. Diese Mauer muss von den Teilnehmern fehlerfrei überwunden werden, damit sie in der nächsten Runde zugelassen werden. Ein Barrierenspringen erfolgt nach demselben Prinzip, nur mit einer Reihe aus Steilsprüngen, von denen der letzte von Runde zu Runde höher gebaut wird. Hat der Reiter einen Fehler, darf er in der nächsten Runde nicht mehr teilnehmen. Der Teilnehmer, der fehlerfrei das höchste Hindernis überwunden hat, gewinnt die Prüfung. Somit erfolgt eine Platzierung nach Erreichen der Runden und Fehler.

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Gastbeitrag von Linda

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