Letzen Sonntag fand bei uns im Stall das Reiterfest mit einer Reiterrallye statt. Es gab insgesamt zwei Prüfungen: ein gerittener Geschicklichkeitsparcour und eine geführte Gehorsamsprüfung. Ich war dieses Jahr als Organisator mit dabei, und wir haben versucht die Aufgaben so zu stellen, dass sie für alle Reiter, egal ob Western-, Dressur- oder Springreiter, machbar waren. Am Tag selber gab es, trotz vieler Helfer, natürlich jede Menge zu tun für mich, aber ich fand die Zeit mit Keks an der geführten Prüfung teilzunehmen.

Die Aufgaben in der geführten Reiterrallye Prüfung

1. Sprühflasche

An der ersten Station musste man sein Pferd am Hals, links und rechts, je dreimal, einsprühen. In der Flasche befand sich natürlich nur Wasser. Die meisten Pferde kennen es durchaus eingesprüht zu werden, aber was ist wenn dies mal nicht in der Box erfolgt? So war es schlussendlich auch bei Keks. Während die rechte Seite noch in Ordnung war, legt er beim Sprühen auf der linken Seite den Rückwärtsgang ein.

geführte Reiterrallye

Bettina & Lataya

2. Rückwärtsrichten

Aus insgesamt 4 Dualaktivierungselementen wurde eine Gasse gebildet. Vor dieser Gasse musste der Pferdeführer sein Pferd umdrehen und dann rückwärts durch die Gasse dirigieren. Das klingt eigentlich nicht kompliziert, aber im Laufe des Nachmittags stellte sich diese Übung als anspruchsvollste heraus. Nur die wenigsten Reiter bekamen es hin, ihr Pferd zu drehen und rückwärts zu richten. Die Mehrzahl, inklusive mir, führten zunächst vorwärts hindurch, und dann rückwärts.

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Bettina & Lataya

3. Regenschirm

An Punkt A nahm man sich einen Regenschrim, spannte diesen auf, und lief dann zu Punkt B. Diese Übung haben alle geschafft, selbst die Reiter, die mit jungen Pferden teilgenommen haben. Super!

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4. Knistergasse

Aus insgesamt 4 Stangen wurde eine Gasse gebaut und in dieser lagen bunte Pappteller. Alternativ kann man auch leere Milchtüten oder PET Flaschen nehmen. Wichtig ist es, die Deckel abzuschrauben, damit die Sachen nicht explodieren können, wenn das Pferd drauf tritt.

Den meisten Pferden hat es nichts ausgemacht durch die Knistergasse zu gehen. Bei Keks war das etwas anders. Er stand zunächst davor und überlegte, dann folgte er mir, sprang aber in der Mitte raus und am Ende klappte es. Dies war der Teil des gesamten Parcours, an dem ich richtig stolz auf ihn war, weil er diese Art der Knistergasse so auch zum ersten Mal gesehen hatte, und mir trotz anfänglichem Zögern vertraut hat und gefolgt ist. Auch wenn es etwas „Diva-mäßig“ aussah…

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5. Duschvorhang

Am Punkt A legte man seinem Pferd einen Duschvorhang auf den Rücken und lief damit zu Punkt B, wo man diesen wieder ablegte. Dies war ähnlich wie mit dem Regenschirm eine Übung, die alle Pferde gemeistert haben.

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6. rollender Ball

Nach dem Rückwärtsrichten, war dies die Übung, wo ebenfalls viele scheiterten. Über einer Stange lag eine Plane, hinter der sich ein Helfer befand. Man führte das Pferd vor die Plane, hielt an und der Helfer rollte einen Ball unter der Plane hervor. Diese Aufgabe stammt aus den GHP Übungen, und wird so auch in der Gelassenheitsprüfung verlangt.

Die Reaktionen von den Pferden waren hier extrem unterschiedlich. Entweder sie standen einfach nur da, und interessierten sich nicht für den Ball, was im Übrigen vorrangig die älteren Pferde betraf, oder sie sprangen los, wenn der Ball kam. Keks gehörte zur zweiten Kategorie, aber damit hatte ich bereits gerechnet.

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7. Slalom

Ein einfacher Slalom wäre natürlich zu langweilig gewesen. Deswegen musste man den Slalom samt Pferd und Schubkarre, die mit leeren PET Flaschen gefüllt war, absolvieren. Keks, und auch alle anderen Pferde, ließen sich davon aber überhaupt nicht beeindrucken.

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8. Podest

Die letzte Aufgabe hatte es nochmal in sich. Man musste mit seinem Pferd über eine Art Podest gehen. Unser Podest war eine Palette, so wie man sie aus dem Baumarkt kennt, und oben drauf war eine Gummimatte befestigt. Eigentlich eine anspruchsvolle Übung, aber ich muss sagen, ich war doch sehr positiv überrascht wie viele Pferde, das gemeistert haben.

Keks hatte das Podest erst einmal zuvor bei der Bodenarbeit beschnüffelt und ich wusste, dass er da nicht drüber gehen würde. Deswegen bin ich direkt dran vorbei gegangen. Für viele wirkt das immer, als ob ich sehr schnell aufgebe, aber so ist es nicht. Allerdings kenne ich Keks mittlerweile so gut, dass ich einfach einschätzen kann, welchen Aufgaben er gewachsen ist und welchen noch nicht. Und einer erhöhten Palette mit einer Matte oben drauf, ist er noch nicht gewachsen. Während ich hingegen bei der Knistergasse nicht locker gelassen habe – denn dem ist er gewachsen.

geführte Reiterrallye

Bettina & Lataya

Fazit: Geführte Reiterrallye

Zu bewältigen waren 8 Aufgaben. Für jede Aufgabe gab es entweder einen oder zwei Punkte, je nach Schwierigkeitsgrad. Außerdem wurde die Zeit gemessen. Die Bewertung erfolgte am Ende in erster Linie nach den Punkten und dann erst nach der Zeit. Keks und ich landeten auf dem vorletzten Platz. Aber das ist egal! Mein größter Erfolg war ohnehin die Knistergasse!


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