Der Name Eskadron ruft die Zalando Glücksgefühle bei Reitern hervor. Das heißt, es sind wohl eher die Reiterinnen. Ich sag es gleich vorweg, ich kann diesen Hype nicht verstehen, aber ich will mal versuchen ihm auf den Grund zu gehen.

Was bedeutet Eskadron überhaupt?

Der Begriff Eskadron, kommt aus dem französischen und bezeichnet eine militärische Teileinheit der Kavallerie, die zu Pferd kämpfenden Landstreitkräfte. So, und jetzt mal ehrlich, wer hat es gewusst?

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Leute wie ich verstehen nur Bahnhof, wenn von Next Generation oder Classic Sports, Big Square oder Bicolor, Cotton oder weiß der Kuckuck was, die Rede ist. Auch farblich gesehen heißt es bei Eskadron nicht blue, green oder brown, sondern iceblue, smaragdgreen und darknougat. Selbstverständlich gibt es auch lightnougat, und wie man sieht, heißt es auch nicht mehr braun oder brown, sondern nougat. Der Sinn dahinter? Keine Ahnung! Vermutlich klingen die Farben so sehr viel spannender und geben dem entsprechenden Produkt eine Identität, denn ist von iceblue die Rede, weiß jeder wovon man spricht. Sogar ich, und ich habe nun wirklich nicht viel Ahnung von den einzelnen Eskadron Kollektionen.

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Der Hype

Eskadron ist in der Reiterwelt ganzjährig ein besonders spektakuläres „Must have“ Produkt. Soll das Pferd heutzutage korrekt gekleidet und im Trend sein, führt kein Weg an Eskadron vorbei. Zweimal im Jahr erreicht die Eskadronwelle einen Höhepunkt, und zwar genau dann, wenn die Frühjahr/Sommer und die Herbst/Winter Kollektionen erscheint. Zu diesem Zeitpunkt schlagen die Herzen der Eskadron Liebhaber höher und es heißt wieder „Schrei for Glück“! Die einzelnen Kollektionen enthalten alles was man so braucht: Schabracken, Abschwitzdecken, Bandagen und nicht zu vergessen die Fliegenohren, die man im Winter eigentlich nicht braucht, aber diese gehören schließlich zum Outfit.

Und nun mal Schluss mit lustig…

Ich selber habe genau zwei Sachen von Eskadron: eine Springschabracke, mit der ich total unzufrieden bin und braune Gamaschen. Oder nougat Gamaschen? Natürlich werfe auch ich einen Blick auf die Kollektionen und es gibt viele Sachen, die mir gefallen, z.B. das iceblue finde ich super schön (H/W 2014), oder auch das gelb – ups, ich meine natürlich banana (F/S 2014). Genauso gibt es aber auch viele Sachen von anderen Marken die mir gefallen. Der Punkt ist vielmehr, ich brauche die Sachen nicht. Keks hat alles in mehrfacher Ausführung und ist eigentlich versorgt. Eigentlich – weil natürlich kaufe ich ihm auch mal was Neues, aber in erster Linie, weil es mir Freude macht und nicht weil er es braucht. Dabei muss das Produkt mir natürlich gefallen und als zweiter Punkt achte ich auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Eskadron ist nicht gerade günstig – bietet allerdings auch die Qualität, die man sich wünscht.

Hauptsache Eskadron

Ich verurteile wirklich niemanden der Eskadron liebt und sammelt! Jeder kann schließlich selbst entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt! Was ich bedenklicklich finde, dass sich viele junge Mädchen über Eskadron definieren. Bei einigen, hoffentlich wenigen, wird eher in die neue Eskadron Kollektion investiert, als in Reitstunden, die vielleicht notwendiger wären. Mädels, was habt ihr davon, wenn euer Pferd ein Dutzend verschiedene Eskadron Sets hat, ihr aber durch mangelnde Kenntnisse, Schäden am Pferd verursacht habt? Ein weiterer Punkt, der mir leider immer wieder auffällt: Oft wird nicht mehr danach beurteilt, wie gut jemand reitet, sondern ob Eskadron am Pferd ist. Auch hier spreche ich eher wieder die sehr jungen Mädchen an, die heute nicht mehr international erfolgreiche Reiter als „Idole“ haben, sondern irgendwelche Facebook Pferde, die Eskadron tragen. Ich denke, die Beurteilung, ob jemand gut reitet oder ob ein Pferd gut geritten ist, fällt vielen jungen Mädels auch schwer, weil einfach die Erfahrung fehlt, die ältere Reiter über die Jahre gesammelt haben.

Für mich ist Eskadron zweifelsohne eine Marke mit Qualität, aber eben eine Marke neben vielen anderen. Ich kann den Hype nicht nachvollziehen, muss ich aber auch nicht.

Titelbild: Danke an Anja mit Lovely Boy (F/S 2013) / (c) Anke Fischer Fotografie


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