Ich reite eigentlich seit ich denken kann und genauso lange war ich auch immer mit meinen Chaps und den Stiefeletten zufrieden. Als es dann 2013 auf unser erstes Turnier ging, träumte ich von schicken Lederstiefeln, verwarf diesen Gedanken aber dann gleich wieder, denn solche Stiefel sind nicht gerade günstig.

Ich nahm das Thema Stiefelkauf in Angriff

Ein paar Monate später begann ich beim Pferdesporthaus Loesdau zu arbeiten und lernte so einiges über Reitstiefel, beispielsweise das korrekte Abmessen und verschiedenes über die Lederqualität. Trotzdem dauerte es noch bis Weihnachten 2015, bis ich mich mit der Idee „Stiefel für mich selbst und nicht nur für meine Kunden“ beschäftigte, denn laut Maßtabelle gehörten meine Maße wohl leider nicht zum Standard und Maßstiefel waren preislich nie im Budget. Im Herbst 2015 begann Loesdau sein eigenes Stiefelmodell gegen einen Aufpreis als Teilmaßstiefel anzubieten (also angepasste Höhe und Weite, Schuh bleibt Standardgröße) und deshalb entschied ich mich das Thema Stiefelkauf in Angriff zu nehmen.

Das Modell Porto von Loesdau

Das Modell Porto von Loesdau gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich im Preis etwas unterscheiden. Das schlichte Standardmodell ohne Schnürung und anderen Schnick Schnack gibt es schon ab ca. 170€ von der Stange. Von Farbwünschen, über Vintage-Look und Lack-Applikationen ist vieles möglich, so dass man sich auch mit diesem etwas günstigeren Stiefel gut von der Masse abheben kann. Zum Vergleich: die meisten Modelle von Cavallo fangen preislich bei ca. 400€ an. Außerdem gibt es von dem Porto eine mit Lammfell gefütterte Winterversion.

Ich selbst habe mich für ein relatives schlichtes Modell mit Schnürung entschieden, da es meine ersten Stiefel waren und ich im Alltag nicht gar so glitzerig herumreiten wollte. Das Modell kostet regulär ohne Maßzuschlag ca. 190€, wobei für mich ein Maßzuschlag von 30€ pro Stiefel hinzukam. Ich hatte allerdings das Glück die Stiefel an einem Aktionstag zu bestellen und bin deshalb etwas günstiger weggekommen.

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Die richtige Größe finden und Maß nehmen

Auch wenn mir klar war, dass es keinen Stiefel aus dem Standardsortiment werden würde, schlüpfte ich in viele verschiedene Stiefel hinein. Einerseits, um die perfekte Schuhgröße zu finden und andererseits um ein Gefühl für die Höhe und die Weite zu bekommen. Von meinen Kolleginnen wurde ich zusätzlich wirklich super beraten und sie haben mir beim Abmessen geholfen.

Es werden zwei Maße genommen: Die Höhe, die bis unter die Kniescheibe genommen wird und die dickste Stelle der Wade. Wichtig ist beim Stiefelkauf immer, die Stiefel unpassend zu kaufen. Das klingt paradox, ist aber so, denn ein Echt-Lederstiefel wird sich innerhalb der ersten Wochen nochmal um 1-3 cm setzen. Demzufolge muss zu der gemessenen Höhe bei der Bestellung noch etwas dazugerechnet werden. Wichtig ist auch, dass man sich bei der Bestellung überlegt wann die Stiefel eingesetzt werden sollen. Reitet man hauptsächlich Dressur, dann wählt man die Stiefel etwas höher und zum Springen ruhig etwas tiefer.

Glücklich mit Lederreitstiefeln

Ein paar Wochen später waren sie dann endlich da meine ersten Reitstiefel! Erst einmal taten sie weh. Damit hatte ich aber gerechnet, denn die Stiefel setzen sich nicht von heute auf morgen. Insbesondere das Aufsteigen war erst einmal ziemlich blöd. Nach ein paar Wochen war ich mit diesem Problem aber durch und habe seitdem wirklich perfekt sitzende Lederreitstiefel. Egal ob Höhe oder Weite – die Stiefel sitzen genau dort wo sie sein sollen. Auch an das durchaus engere Gefühl am Fuß musste ich mich erst einmal gewöhnen, hatte ich doch die letzten Jahre ausschließlich weit geschnittene Schlupfstiefeletten getragen. Mittlerweile reite ich aber fast nur noch mit den Stiefeln und ziehe nur zum Springen Stiefeletten an, da ich mir die Stiefel als Dressurstiefel gekauft habe.

Trotz des günstigeren Preises bin ich von der Lederqualität nun auch nach knapp einem halben Jahr sehr überzeugt. Auch der Reißverschluss hält einwandfrei und der Gummizug sorgt dafür, dass ich auch mit angelaufenen Waden nach einem langen Bürotag noch problemlos in die Stiefel komme.

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Als sehr praktisch hat sich die an der Ferse eingearbeitete Lasche herausgestellt. Sie funktioniert wie ein eingebauter Schuhlöffel und schützt zusätzlich den Socken vor dem typischen „Einklemmen“ in den Reißverschluss. Ein Manko gibt es aber dennoch: Die Sohle kommt mir auch nach der vielen Benutzung immer noch sehr steif und unbequem vor. Allerdings wurde ich darüber bereits beim Kauf informiert, so dass ich den Stiefel dann schlussendlich in 42 genommen und eine bequemere Sohle eingelegt habe.

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Mein persönliches Fazit zum Modell Porto

Das Preis-Leistungsverhältnis des Porto Reitstiefels von Loesdau ist wirklich einwandfrei. Trotz des wirklich günstigen Preises kann man gegen die Lederqualität nichts sagen und damit ist der Stiefel für mich wirklich als Einsteigerstiefel geeignet. Durch die vielen verschiedenen Ausführungen sind dem Reiteroutfit kaum Grenzen gesetzt. Ich spiele sogar mit dem Gedanken mir ein zweites Modell für die Turniere zu holen, aber erst wenn ich regelmäßiger unterwegs sein sollte. Und wer weiß, vielleicht irgendwann noch ein drittes Paar zum Springen. Von mir gibt es für den Porto einen Daumen hoch!

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Gastbeitrag von Mia

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