Rein anatomisch bilden drei Knochen das Grundgerüst des Pferdebeins, oder genauer gesagt, des Mittelfußbereiches. Das Röhrbein, und jeweils innen und außen, ein Griffelbein, welches nur oberhalb verwachsen ist. Die Griffelbeine sind recht dünn, wodurch sie sehr anfällig sind, und es kann folglich schnell zu einem Griffelbeinbruch kommen. Dies kann entweder durch äußere Einflüsse passieren, wie beispielsweise ein Tritt eines anderen Pferdes, aber auch durch eine falsche Belastung beim Reiten, wobei allerdings nur selten Überbelastung die Ursache ist.

Werbung

Rennpferde, aber auch Vielseitigkeits- und Distanzpferde tragen ein gewisses Risiko für einen Griffelbeinbruch. Ursache dafür sind die andauernden hohen Geschwindigkeiten bei Prüfungen in diesen Disziplinen. Wie bereits erwähnt ist das Griffelbein nur teilweise verwachsen. Dadurch entsteht im Pferdebein, bedingt durch die Bewegung und das Tempo, eine gewisse Dynamik, und damit eine Eigenbewegung des Griffelbeins. Folglich, kann dies schlicht und einfach zu einem Bruch führen.

Aber auch Freizeitpferde gehören immer wieder zu den Griffelbeinbruch Patienten. Die Besitzer, unter der Woche berufstätig, begnügen sich am Wochenende mit Ausritten. Dagegen ist prinzipiell auch nichts einzuwenden, solange der Ausritt, in einem dem Trainingszustand des Pferdes, angepassten Tempo stattfindet. Dazu zählt bei Pferden, die von Montag bis Freitag sich selbst überlassen sind, sicher nicht ein Tagesritt mit vielen Trab- und Galoppabschnitten. In solchen Fällen ist das Risiko für einen Griffelbeinbruch sehr hoch!

Symptome & Diagnose

Anzeichen für eine Griffelbeinfraktur sind Lahmheit, wobei diese unterschiedlich stark ausgebildet sein kann, und eine Schwellung, sowie Schmerzempfindlichkeit am betroffenen Bein. In einigen Fällen ist es auch möglich das abgebrochene Stückchen zu ertasten. Um Klarheit zu schaffen wird der Tierarzt ein Röntgenbild anfertigen.

Behandlung

Ist das Griffelbein im unteren Bereich gebrochen, dann wird in den meisten Fällen eine Operation durchgeführt, wobei das Stückchen Knochen, ein weiteres Stück an der Bruchstelle und bereits gebildetes Knochengewebe entfernt wird. Die Erfolgschancen bei dieser OP sind sehr gut und die Mehrheit der Pferde können danach wieder normal geritten, und auch im Sport vorgestellt werden.

Liegt der Bruch weiter oben, wird häufig nur ein Verband angelegt und das Pferd bekommt eine 4 bis 6-wöchige Boxenruhe. Die Heilungschancen sind hierbei individuell sehr unterschiedlich.

Nach der OP

Nach ein paar Tagen Klinikaufenthalt, folgt eine 6-wöchige Boxenruhe. Danach kann man, natürlich nach Absprache mit dem Tierarzt, anfangen das Pferd im Schritt zu bewegen oder spazieren zu gehen. Nach etwa 2 Wochen Schrittarbeit, erfolgt ein Aufbautraining aus Schritt, Trab und Galopp, wobei die Belastungsphase langsam und stetig gesteigert wird. In der Regel sind die Pferde nach etwa 3-4 Monaten wieder voll einsatzfähig.

Werbung

Cara Mia in der Klinik

Cara Mia vor der OP

Fäden ziehen

Ruhepause nach der OP

5 Wochen nach der OP

6 Wochen nach der OP

Danke an Kira für die Bereitstellung der Bilder!


Möchtest du dein Training abwechslungsreich und bunt gestalten? Dann guck dir unbedingt meinen neuen Kalender „2024 für Pferdemenschen“ mit zahlreichen Trainingsideen an!

Ja, zum Kalender 2024