Habt ihr die Trittsicherheit? Sind eure Pferde trittsicher? Seid ihr schon mal über eine Wiese mit Unebenheiten, wie beispielsweise Maulwurfshügel, gelaufen? Vielleicht sogar in einem etwas hügeligen Terrain? Selbst wer das noch nicht gemacht hat, kann sich sicher vorstellen, dass es nicht so einfach ist und in erster Linie einiges an Trittsicherheit erfordert. Unseren Pferden ergeht es dabei ähnlich. Auch sie brauchen ein gewisses Maß an Trittsicherheit um unbeschadet im vollen Galopp über die Weide zu rennen.

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Wie entsteht die Trittsicherheit?

Natürlich haben sowohl wir, als auch unsere Pferde, ein ausgereiftes System um das Signal „Unebenheit auf der Koppel“ wahrzunehmen. Verantwortlich dafür sind Rezeptoren, die überall auf und im Körper verteilt sind. Sehr vereinfacht dargestellt, kann man es folgendermaßen beschreiben: Läuft ein Pferd auf einer Wiese einen Hang hinunter und gerät dabei ins rutschen, so nehmen die Rezeptoren diese Bewegung wahr, leiten das Signal an das Gehirn weiter, wo es verarbeitet wird. Das Gehirn wiederum gibt dann eine Antwort an die Muskeln weiter, die in diesem Fall „Tempo drosseln“  lautet. Das alles ist ein Prozess, der wahnsinnig schnell abläuft, aber damit eine perfekte Unfallversicherung für das Pferd darstellt.

Die sehr wichtigen Rezeptoren sind zwar bei jedem Pferd von Natur aus vorhanden, aber ihre Funktionsweise kann und muss trainiert werden. Viel zu oft hört man aus den verschiedensten Ecken, dieses oder jenes Pferd guckt nicht, wo es hintritt, und überhaupt würde es ständig stolpern und sei so gar nicht trittsicher. In diesem Fall, sollte man einmal die Haltungsbedingungen hinterfragen und die eigene Arbeitsweise mit dem Pferd. Steht mein Pferd in der Box, im Offenstall oder komplett draußen? Wie lange ist es tagsüber auf Koppel? Wie ist die Beschaffenheit? Hat es die Möglichkeit auf verschiedenen Böden zu laufen? Auch mal auf unebenen? Reite ich ins Gelände? Auch mal querfeldein? Auch mal über Stock und Stein? Oder bin ich immer nur auf dem mehr oder weniger perfekt geraden Reitplatz unterwegs?

Wie bekommen Pferde mehr Trittsicherheit?

Fohlen und Jungpferde sollten auf großen Koppeln mit viel Bewegung aufwachsen, denn dies bietet ein optimales Training für die spätere Trittsicherheit. Gesunde Pferde sollten die Möglichkeit haben, sich jeden Tag, wenigstens stundenweise, auf der Koppel frei bewegen zu können. Genau genommen ist dies ein „Muss“ – alles andere, wie eine reine Boxenhaltung, widerspricht dem Bewegungstier Pferd. Der Klassiker bei den Gegenargumenten: „Mein Pferd verletzt sich so schnell.“ Warum wohl? Weil es nicht die Möglichkeit bekommt, seine Rezeptoren zu trainieren und sich damit eine gewisse Trittsicherheit anzueignen. Jedes Pferd sollte regelmäßig ins Gelände gehen, und auch mal querfeldein. Damit meine ich jetzt nicht, dass ihr beim nächst besten Bauern übers Feld reitet, aber es gibt immer eine Möglichkeit den Weg mal zu verlassen. So kann man beispielsweise am Rand einer Wiese reiten, oder direkt drüber, wenn es erlaubt ist. Im Wald kann man einfach mal am Rand des eigentlichen Weges reiten, da es hier meistens schon sehr viel unebener ist. Weiterhin positiv für die Trittsicherheit ist Cavaletti- und Stangenarbeit, die gleichzeitig auch noch die Hinterhandaktivität trainiert. Sowohl beim Ausreiten, als auch bei der Stangenarbeit, sollte man sein Pferd natürlich nicht über die Hindernisse stolpern lassen, sondern in Takt und Anlehnung, zumindest bis es Sicherheit hat. Ein gute ausbalanciertes, trittsicheres Pferd kann auch am langen Zügel über Stock und Stein geritten werden. Insgesamt ist es nicht nur ein sehr wichtiges, sondern auch spannendes Training, welches Abwechslung in den Alltag bringt.

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