Ein Ausritt im Schnee klingt immer unendlich idyllisch und schön – das ist es auch, aber dennoch müssen einige Sachen beachtet werden, damit es nicht gefährlich für Pferd und Reiter wird.

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1. Der richtige Hufschutz

Für den schneereichen Winter ist es am besten das Pferd unbeschlagen zu lassen. Der Schnee kann sich so in den Hufeisen nicht aufstollen, denn das kann zu Verletzungen der Beine und Sehnen führen. Leider ist es aber aus verschiedenen Gründen bei vielen Pferden nicht möglich diese im Winter unbeschlagen zu lassen, so auch bei Keks. Keks bekommt aber rechtzeitig vor dem ersten Schnee, sogenannte Hufgrips rein. Das sind elastische Gummischläuche, zwischen Huf und Eisen, die beweglich sind und dadurch ein Aufstollen von Schnee verhindern.

Von Hausmittelchen, wie z.B. dick Huffett auftragen, rate ich ab, da dies nur sehr kurzweilig hilft und es nichts Schlimmeres gibt, als wenn das Pferd unterwegs, aufgrund des Aufstollens von Schnee, nicht mehr richtig laufen kann. Gehen die Pferde auch im Winter auf die Koppel, sollten so oder so Hufgrips benutzt werden, weil sich dort natürlich auch Schnee in den Hufeisen aufstollen kann. Nachdem wir letztes Jahr nur die Vorderhufe mit Grips ausgestattet haben, hat Keks dieses Jahr komplett ABS, also Hufgrip in allen 4 Hufen. Den Unterschied habe ich kurz nach Weihnachten beim Ausreiten im Schnee auch deutlich gespürt und ich kann daher nur jedem empfehlen, alle Hufe mit Hufgrip auszustatten.

2. Die richtige Schur wählen

Ein weiterer Punkt ist das Ausreiten mit geschorenen Pferden. Aus verschiedenen Gründen scheren  Pferdebesitzer ihre Tiere und decken sie im Winter ein. Auch wir haben Keks geschoren, weil er ein sehr dickes Winterfell hat, wodurch er stark schwitzt. Ein stundenlanges Trockenreiten, genauso wie die Gefahr, dass er sich erkälten könnte, können wir so umgehen. Allerdings haben wir uns ganz bewusst nur für eine Teilschur entschieden, bei der Rücken, Nieren und Flanken ungeschoren bleiben. Das hat den Vorteil, dass wir im Winter problemlos Ausreiten können, ohne das die Gefahr einer Erkältung für Keks besteht. Für Pferde mit Komplettschur empfehle ich unbedingt, dass Tragen einer Nierendecke, weil man im Gelände, und gerade im Winter, sehr viel Schritt geht und durch eine Decke einfach die Gefahr einer Erkältung geringer ist.

3. Vorausschauend reiten

Im Gelände selbst ist es am allerwichtigsten vorausschauend, im angepassten Tempo und auf ausschließlich bekannten Wegen zu reiten. Bei Schnee neue Wege zu erkunden halte ich für sehr fahrlässig, da durch Schneeverwehungen z.B. Gräbern nicht sichtbar sein können. Auch träumt jeder Reiter von einem Galopp durch den Schnee. Ich persönlich würde nur galoppieren, wenn ich die Strecke kenne und mir absolut sicher bin, dass es unter der Schneedecke an keiner Stelle rutschig ist, durch z.B. zugefrorene Pfützen. Gerade auf Waldwegen ist der Schnee oft festgetreten oder gar festgefahren, was diese dann wieder rutschig macht.

Die Reitställe liegen in der Regel nicht so zentral, dass sie als erstes vom Winterdienst bedient werden, so dass die umgebenden Straßen leider oft festgefahrene, und damit rutschige, Schneedecken haben. Ob man schlussendlich über solche Straßen reiten kann, muss jeder für sich selbst entscheiden, da es von mehreren Faktoren abhängig ist, wie z.B. der Trittsicherheit des Pferdes. Im Zweifel sollte man allerdings umdrehen und den Ausritt lieber auf einen anderen Tag verschieben. Die Sicherheit von Pferd und Reiter muss immer an erster Stelle stehen.

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4. Mit Gefahren rechnen

Zu guter Letzt sollte man noch im Hinterkopf behalten, dass wir als Reiter nicht die einzigen sind, die sich am Schnee erfreuen, sondern mit uns auch viele andere. So kann es durchaus vorkommen, dass man beim winterlichen Ausritt auf Dinge trifft, die das Pferd nicht kennt. Der Klassiker ist das Auto, welches an der Hängerkupplung mehrere Schlitten, mit noch mehr Kindern drauf, zieht. Mein absoluter Verlasshafi ist wegen so etwas mal durchgegangen – was ich auch durchaus verstehen kann, woher soll er das kennen?

Als ich mit Keks im Gelände war, kam uns ein Auto entgegen, welches einen Snowboardfahrer zog. Für Keks, der ohnehin schon sehr aufgeregt war, ist das quasi ein rotes Tuch. Ich gab dem Autofahrer aus der Entfernung deutlich zu verstehen, dass er bitte anhalten sollte, was er auch tat. So konnte ich ohne Probleme an dem aus Keks Sicht gefährlichem Monster vorbei gehen und alles war gut. Leider sind nicht alle Autofahrer so verständnisvoll.

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