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Hagebutten sind diese kleinen roten Früchte mit fester Schale, die du im Herbst an zahlreichen Büschen findest. Die Hagebutte ist ein wahrer Booster für das Immunsystem und trotzdem ist sie leider in Vergessenheit geraten. Zugegebenermaßen auch bei mir. Bis zu unserem Umzug in den Norden haben meine Pferde keine Hagebutten bekommen, da es bei uns nur wenige Hagebuttenbüsche gab. Im Vergleich dazu wachsen hier an den Straßen und Waldrändern zahlreiche Büsche und die roten Früchte leuchten einem regelrecht entgegen. Für mich also ein guter Grund in diesem Jahr Hagebutten für meine Pferde zu sammeln.

In diesem Beitrag möchte ich dir die vielen Vorteile der Hagebutte aufzeigen. Wie meine Pferde auf die Hagebutten Kur reagiert haben und was sich verändert hat, werde ich dir in ein paar Wochen berichten (Beitrag folgt).

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Die Kraft der Hagebutten und ein Ausflug in den Chemieunterricht

Wie du vielleicht weißt, ist die Hagebutte eine Heilpflanze. Sie enthält also viele gute Sachen, allen voran Vitamine. Diese sind für Pferde lebensnotwendig, da sie an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Der Vitamin C Gehalt ist beispielsweise deutlich höher als in Zitronen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass unsere Pferde in der Regel nicht an einem Vitamin C Mangel leiden. Neben Vitamin C sind viele weitere Vitamine wie A, E und B-Vitamine enthalten.

Erinnerst du dich noch an das Periodensystem der Elemente aus dem Chemieunterricht? Elemente wie Eisen, Kupfer, Zink oder Selen gehören zu den Spurenelementen. Diese Komponenten sind sehr wichtig, aber, wie der Name schon sagt, benötigen unsere Pferde sie lediglich in sehr kleinen Mengen.

Hier findest du einen Bericht zum Thema Selenmangel: St. Hippolyt Vitamin E + Selen

Neben den Spurenelementen gibt es auch noch sogenannte Mengenelemente. Diese findest du auch im Periodensystem der Elemente. Der Unterschied ist allerdings, dass unsere Pferde hiervon größere Mengen benötigen. Beispiele für Mengenelemente sind Kalzium, Magnesium und Natrium.

Ich will dich nicht weiter mit Chemie langweilen, aber du kannst dir merken, dass Hagebutten reichlich Spuren- und Mengenelemente enthalten.

Nun wechseln wir mal kurz in den Biologieunterricht.

Kennst du Carotinoide und Flavonoide? Beides sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe und in Hagebutten enthalten. Sie sind ebenfalls lebensnotwendig, da sie eine antioxidative Wirkung haben. Sehr vereinfacht kannst du dir das so vorstellen: Bei allen Stoffwechselprozessen deines Pferdes entsteht Abfall. Dieser Müll muss entsorgt werden und dafür verantwortlich sind unter anderem sekundäre Pflanzenstoffe.

Zu guter Letzt enthalten Hagebutten noch Galaktolipide. Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, was das nun schon wieder ist. Simpel gesagt ein Zucker an dem ein Stück Fett hängt. In den letzten Jahren waren die in der Hagebutte enthaltenen Galaktolipide im Fokus der medizinischen Forschung. Es wurde herausgefunden, dass sich diese Inhaltsstoffe positiv auf Sehnen, Bänder und Gelenke auswirken.

Hagebutten sind gut für das Immunsystem und die Gelenke

Im ersten Teil habe ich dir erklärt, was Hagebutten alles enthalten und ich hoffe, dir ist klargeworden, dass dies ziemlich viel Gutes ist. In den Sommermonaten, wenn dein Pferd frisches Gras zur Verfügung hat, nimmt es viele wichtige Inhaltsstoffe automatisch über die Nahrung auf. Im Winter sieht das allerdings anders aus. Frisches Gras steht nicht zur Verfügung und unsere Pferde erhalten in den meisten Fällen ausschließlich Heu. Natürlich sind auch im Heu Vitamine, Spurenelemente und weiteres enthalten, aber eben nicht in dem Ausmaß wie es bei frischem Gras der Fall ist.

Aufgrund der Inhaltsstoffe bringen Hagebutten insbesondere im Winter das Immunsystem in Gang. Es wird regelrecht gepusht und gerade Pferde mit schwachem Immunsystem profitieren davon. Ebenso Pferde mit Gelenkerkrankungen oder Hufproblemen, da Hagebutten zum einen entzündungshemmend wirken und zum anderen die Durchblutung anregen.

Letzten Endes erkennst du die wohltuende Wirkung der Hagebutten am glänzenden Fell. Das Fell und die Haut sind immer die ersten Indizien, wenn mit unserem Pferd etwas nicht stimmt. Wenn dein Pferd stumpfes Fell oder schuppige Haut hat, dann kannst du davon ausgehen, dass irgendein Mangel besteht.

Die rote Frucht als natürliches Wurmmittel

Du bist jetzt bestimmt schon fast unterwegs, um Hagebutten zu sammeln. Das ist super! Auch ich werde nochmal losgehen und welche pflücken. Nimm doch mal ein Messer und schneide die Frucht auf. Im Inneren findest du kleine Kerne mit Haaren. Wenn dein Pferd nun Hagebutten frisst, dann gelangen die Kerne in den Verdauungstrakt. Würmer mögen diese Kerne überhaupt nicht und das Pferd scheidet sie aus. Dies ist der Grund, weshalb Hagebutten als natürliches Wurmmittel gelten.

Die rote Schale der Früchte enthält außerdem Substanzen, die gut für die Darmschleimhaut sind. Sie kann sich somit besser regenerieren, was wiederum einen positiven Einfluss auf die Verdauung deines Pferdes hat.

Meine Fütterungsempfehlung für dich

Hagebutten schmecken säuerlich-süß und werden von den meisten Pferden gerne gefressen. Befindet sich ein Strauch auf der Koppel, so kannst du im Herbst beobachten, wie die Pferde die Früchte direkt abzupfen. Aber auch unter unseren Pferden gibt es Kandidaten, die den Geschmack nicht mögen. Wenn du deinem Pferd eine Hagebutte anbietest, kann es durchaus sein, dass diese angewidert auf den Boden gespuckt wird. Wenn du deinem Pferd dennoch Hagebutten zufüttern möchtest, dann kannst du getrocknete Hagebutten zu einem Pulver mahlen und unter das normale Futter mischen.

Die Hagebutte ist eine Heilpflanze und deswegen sollte sie nicht dauerhaft gefüttert werden. Ich empfehle dir eine Fütterung als Kur über vier Wochen. Idealerweise erfolgt sie zweimal im Jahr. Einmal im Herbst, im Oktober oder November, um das Immunsystem auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten und einmal im Frühjahr, im März oder April.

Generell kannst du Hagebutten frisch oder trocken verfüttern. Während der Kur fütterst du für ein 600 kg Pferd eine Handvoll getrocknete Hagebutten. Das sind etwa 10 – 15 Stück. Ponys und kleinere Pferde bekommen etwas weniger, größere Pferde etwas mehr.

Außerhalb der Kur kannst du deinem Pferd, in Maßen und bitte nicht täglich, Hagebutten als Tee anbieten. Ein Hagebuttentee hat sich besonders an nasskalten Tagen bewährt. Um einen Tee zu kochen, übergießt du die gehackten Früchte einfach mit heißem Wasser. Lass ihn etwas abkühlen, bevor du ihn deinem Pferd zum Trinken anbietest.

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Da Hagebutten sehr wenig Stärke enthalten, eigenen sie sich auch hervorragend als Leckerli. Trotzdem solltest du sie, wie andere Leckerlis auch, in Maßen füttern.

Ist dein Pferd allergisch, dann spreche bitte erst mit deinem Tierarzt, bevor du Hagebutten fütterst. Wie ich dir erklärt habe, enthalten die Früchte Kerne mit Härchen. Diese Härchen können allergische Reaktionen hervorrufen.

Bist du Turnierreiter? Dann musst du laut den Doping-Richtlinien der FN 48 Stunden vor deinem Turnierstart auf die Fütterung von Hagebutten verzichten.

Hagebutten for free: Jetzt sammeln und trocknen

Zweifelsohne ist jetzt die beste Zeit um Hagebutten zu sammeln. Leider ist die Verbreitung an Wald- und Wegrändern regional doch sehr unterschiedlich. Ich drücke dir die Daumen, dass du zu den glücklichen gehörst, die Hagebuttenbüsche in der Nähe haben.

Bevor du startest, zieh dir Handschuhe an, denn die Büsche haben Dornen. Dann pflückst du die festen, leuchtend roten Früchte. Bereits matschige Früchte kannst du hängen lassen, da diese während des Trocknens nur schimmeln würden.

Ein paar der frischen Früchte kannst du direkt verfüttern. Den Rest breitest du auf einem Geschirrtuch aus und lässt sie an einem warmen Ort trocknen. Das kann beispielsweise an der Heizung, am Kamin oder an einem sonnigen Fensterplatz sein. Wichtig ist, dass du die Früchte regelmäßig wendest, oder besser gesagt einmal durchschüttelst, damit sie gleichmäßig von allen Seiten trocknen und nicht anfangen zu faulen. Sind sie einmal getrocknet, dann lagere sie auch weiterhin an einem trocknen Ort.

Theoretisch kannst du die Früchte auch im Backofen trocknen. Damit aber alle Vitamine erhalten bleiben muss das sehr schonend und bei niedriger Temperatur erfolgen. Das dauert sehr lange und raubt unnötig viel Energie. Also mach das bitte nicht!

Eine andere Möglichkeit ist das portionsweise Einfrieren der Hagebutten. Der große Nachtteil ist allerdings, dass viel Platz im Gefrierschrank verloren geht und die Früchte beim Auftauen matschig werden.

Wenn dir das alles zu aufwendig ist oder du keinen Hagebuttenbusch in der Nähe hast, dann kannst du Hagebutten auch fertig kaufen:

Zu guter Letzt: Hagebutten sind kein Allheilmittel. Sie ersetzen keinen Tierarzt, keine Wurmkur und auch keinen schwerwiegenden Nährstoffmangel.


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