Bestimmt hast du eine dieser Aussagen schon einmal gehört: Richtig Reiten reicht oder korrektes Reiten ist der beste Tierschutz. Aber was bedeutet das genau? Für dich? Für dein Pferd? Wirst du nur durch Reiten ein guter Reiter?

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Beschäftige dich mit der Natur des Pferdes

Im Vergleich zu anderen Sportarten ist unser Sportpartner im Reitsport ein Lebewesen. Das Pferd ist kein Sportgerät, welches du nach Benutzung in die Ecke stellen kannst. Es ist ein hochsensibles Tier, welches mit seinen feinen Antennen sofort merkt, ob du heute gute oder schlechte Laune hast. Damit du dein Pferd verstehen kannst musst du dich nicht nur mit deinem Reitersitz und der Hilfengebung beschäftigen, sondern auch mit seinen Bedürfnissen.

Pferde sind Fluchttiere, Herdentiere und Steppentiere. Demnach flüchten Pferde, wenn ihnen etwas Angst macht. Alleine fühlen sie sich nicht so wohl und sie benötigen jeden Tag Bewegung. Es klingt so logisch und doch wundern sich viele Reiter über die merkwürdigen Verhaltensweisen ihres Pferdes. Ein Klassiker: Der spinnt heute wieder. Nein, der spinnt nicht. Der stand jetzt nur 23 Stunden in der Box und möchte sich gerne bewegen.

Fallbeispiel: Ich reite mit meinem Haflinger auf dem Reitplatz. In der unteren Ecke steht ein Baum und unmittelbar dahinter verläuft ein Spazierweg. Nun kommt ein Kind mit Laufrad den Weg heruntergefahren und stürzt. Genau als ich durch diese Ecke reite. Es kracht kurz, das Kind beginnt zu weinen und nach Mama zu rufen. Mein Haflinger denkt sich: „Schnell weg“ und galoppiert in die andere Ecke des Reitplatzes. Nein, auch der spinnt nicht. Durch den Baum konnte er kaum sehen, was da anrollte, als dann noch Knall und Schrei hinzukamen, ergriff er lieber die Flucht.

Lerne etwas über die Sinnesorgane und den Körper

Die Augen liegen seitlich am Kopf und das Pferd kann sie bewegen. Das ermöglicht deinem Pferd nahezu einen Rundumblick. Nicht sehen kann das Pferd, was hinter ihm geschieht oder direkt vor ihm. Auch die Ohren sind beweglich, wodurch dein Pferd viel besser hören kann als du.

Dadurch wird klar, dass dein Pferd manchmal Dinge wahrnimmt, die du vielleicht noch gar nicht gesehen oder gehört hast. Stell dir vor du bist im Gelände unterwegs und dein Pferd bleibt plötzlich stehen, hebt den Kopf und lauscht. Statt „Jetzt geh weiter. Da ist doch gar nichts“ und dem Gerteneinsatz, wäre es doch viel angebrachter zu sagen „Ich habe noch gar nichts gesehen. Vertrau mir mal, geh weiter und wir gucken zusammen was da los ist.“

Verstehe die Skala der Ausbildung um ein guter Reiter zu werden

Die Skala der Ausbildung ist das Herzstück der klassischen Reitweise und orientiert sich an der Natur des Pferdes. Selbst wenn du Reitanfänger bist und erstmal genug mit dir selbst zu tun hast, so ist es doch wichtig zu verstehen warum du dein Pferd so und nicht anders reiten solltest.

Fallbeispiel: Meine Reitschülerin trabt auf dem Zirkel. Sie ist im Leichttraben. Ich frage: „Wie fühlt sich der Trab für dich an?“ Ihre Antwort: „Zu langsam, weil ich merke, dass mein Pferd gar nicht an meine Hand herantritt.“ Ich vermittle meinen Reitschülern von Anfang an ein Gespür für den richtigen Takt und das Tempo. Meine Reitschüler wiederrum müssen sich aber damit beschäftigen wie Schritt, Trab und Galopp in Takt und Tempo aussehen sollen.

Um das zu Verstehen musst du dich noch nicht einmal mit der gesamten Skala der Ausbildung beschäftigen. Die ersten drei Punkte über Takt, Losgelassenheit und Anlehnung bringen dich schon weiter.

Zum Weiterlesen:

Warum du auch außerhalb der Lösungsphase an der Losgelassenheit arbeiten musst

Außerdem haben Babsie und ich in unserem Podcast sehr ausführlich über die Skala der Ausbildung gesprochen.

Zum Podcast (ab Folge 012)

 

Wenn du dir dieses Wissen angeeignet hast, dann bist du auf einem guten Weg ein guter Reiter zu werden. Ein guter Reiter versucht immer sein Pferd zu verstehen, hinterfragt und arbeitet stetig an seiner Kommunikation mit dem Pferd.


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